Dienstag, 27. Mai 2008

Eine Gutenachtgeschichte

Es war einmal ein kleines Mädchen das folgte einem kaum größeren Jungen nach Weit Weit Weg um fremde Kulturen kennen zu lernen. Sie erwarteten barbarische Narren, die gerne mit Pistolen und großen Autos spielten und sich ausschließlich von frittiertem und gegrillten ernähren. Doch was sie wirklich fanden, das soll diese Geschichte erzählen.

Eines Tages brachen das kleine Mädchen und der kaum größere Junge auf gen Osten. Das Ziel war Cape Cod – eine Landzunge, die sichelartig in den Atlantik hinein ragt. Der Weg führte über die Route 1 - eine Straße, die sich durch kleine und große Orte, Sand und Stein-Strände und viele Wälder hindurch schlängelt.

Kurz vor Newport (Rhode Island)

Als sie in Cape Cod ankamen war es bereits spät am Tage und sie brauchten einen Ort um ihr Lager (in ihrem Auto) aufzuschlagen. So suchten Sie einen Ort auf, an dem angeblich die Weisen des Capes sitzen – die Touristen Information. In der kleinen hölzernen Hütte fanden Sie einen Weisen.


„Meine jungen Freunde – das Leben ist nicht so einfach – man kann nicht einfach sein Auto irgendwo abstellen und darin nächtigen“ erklärte der Weise in mahnendem Ton „und auch die Campingplätze werden schon ausgebucht sein.“


Die Kinder verließ der Mut. Doch wie wir alle wissen kommt in Märchen immer einer Ritter des Weges. Der Ritter hieß Danny, sein weißes Ross war ein roter Van und er sagte kurzerhand „schlafet in meinem Gehöfe.“ Und so kam es, dass ein Platz für die Nacht gefunden wurde. Doch nicht nur das: Zum Frühstück am Tage darauf bereitete er Omlett und Bratkartoffeln – ganz wie es in diesem weit entfernten Lande üblich war.

Die Kinder und Ritter Danny

Die Kinder schenkten ihm zum Dank all die selbst gebackenen Kekse, die sie als Proviant mitgenommen hatten. Als sie fragten wie sie ihm sonst noch danken könnten erwiederte er: „Seid ebenso nett zu anderen Menschen, wie ich zu euch war.“

Das Nachtlager


Der Weg der Kinder hinauf nach P-Town ging vorbei an Sandstränden, Leuchttürmen und Klippen. Die Ortschaften waren klein und beschaulich und auch das Ziel P-Town entpuppte sich, als nettes Örtchen mit vielen kleinen Häusern und einem Hafen. Das einzige, was auffiel war eine große Anzahl von Männern in sehr engen T-Shirts.


Der Weg der Kinder führte zum Pier von dem all die verschiedenen Touristenboote abfuhren um Wale zu sehen, oder Barsche zu fangen. Aus reiner Neugierde ging der kleine Junge einen Steg hinunter zu einem Boot um den Käpten zu fragen was ein Nachmittag des Hochseefischen kosten würde.


Der Käpten erklärte, dass ein Nachmittag etwa 400 $ koste und er nun einen Gentlemen hinausbringen würde, um Barsche zu fangen. Eben dieser Gentlemen bot den Kindern an ihn zu begleiten und der Käpten schlug vor, dass die drei seinen Lohn teilen könnten. Doch für die Kinder war es einfach zu teuer.


Dann geschah wieder etwas wundervolles – auch der Gentlemen entpuppte sich als Ritter und lud die Kinder ein ihn zu begleiten und zwar völlig gratis. Die Tour war für die Kinder somit gratis, aber alles andere als umsonst, da die Kinder und der Ritter Steve viele Fische fingen, die sie aber den Wellen des Meeres zurück gaben. Nur das kleine Mädchen fing zum Ende einen Fisch von nahezu 80 Zentimeter Länge, den die Kinder mit nach Hause nehmen konnten.

Ritter Steve auf dem Boot

Dieser Fisch war für die Kinder die Krönung des Glückes und sie setzten ihn ein um noch mehr Menschen glücklich zu machen. So gab eine Frau ihnen Eis zum kühlen der frischen Filets und eine Zitrone und eine andere Frau drei frisch gefangene Krabben jeweils im Tausch gegen ein Stück des frisch gefangenen Tieres.

Der Geburtstagsfisch

Der Abend des dritten Tages endete somit mit einem Mahl aus Krabben und Knoblauchbrot und wenn die Kinder nicht gestorben sind, dann riechen sie noch heute nach Knoblauch.

Das großartige Mahl

Doch das wahrlich wundervolle an dieser Geschichte ist, dass jedes Wort der Wahrheit entspricht und das der Tag des Fischens der Geburtstag des kleinen Mädchens war und wenn dieses jetzt nicht schrecklich müde wäre, würde es euch auch noch die vielen anderen Dinge erzählen, die es in diesem drei Tagen mit ihrem kaum größeren Jungen erlebt hat. Doch vielleicht tut es das später in dieser Woche.


Und nun schlaft gut meine lieben Freunde und träumt etwas wirklich schönes


Jenni

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