Samstag, 5. April 2008

Schling das Ding

Beim Besuch in einem New Yorker China-Town Restaurant ist mir aufgefallen, dass Chinesen nicht nur die gleiche Farbe wie Bienen haben, sondern im Restaurant eine ebenso emsige Atmosphäre herrscht.


Nickis Erzählungen hatten mich aud die unterschiedlichen Hygienevorstellung von Chinesen und Deutschen bereits vorbereit. Wobei ich sagen muss, dass es auf der Restaurant-Toilette glücklicherweise sowohl Toilettenpapier gab, als auch ein Schild, das darauf hinwies, dass Angestellte vor Verlassen des Raumes die Hände zu waschen haben. (In den USA gibt es für jeden Scheiß ein Schild: „Don't block Intersection“ ; „Discrimination is Illegal“ - fehlt nur noch, dass sie dazuschreiben, dass oben nicht unten ist...)

Samstag Mittags war das Restaurant bereits sehr voll. (Wahrscheinlich weil es eins der weinigen mit einer Karte in grieschicher Schrift hatte.) Wir hatten es bereits am Vortrag ausprobiert, wobei wir dort vom vermeintlichen Oberkellner mit einem hecktischen „How many people? How many people?“ empfangen wurden. An diesem Tag war das Restaurant jedoch gut gefüllt und es warteten bereits eine Reihe anderer Leute auf einen Platz.

Chinesen in China Town bei der Arbeit.

Also bekamen wir eine Nummer (kommt euch das bekannt vor?). Etwa 10 Minuten später rief der vermeintliche Oberkellner vom Vortag dann auch laut und hektisch „Number Six – how many people?“ aus und führte uns anschließend zu einem Tisch für acht Personen, an dem bereits fünf Chinesen saßen und – natürlich hektisch – ihr essen schlangen (von ESSEN kann an dieser Stelle wirklich keine Rede sein).

Kaum hatten wir uns gesetzt kamen schon zwei emsige Chinesen und setzten uns Teller mit Stäbchen und Tee vor. Das schöne an chinesischen Restaurants ist, dass man immer weiter Tee und Wasser bekommt und das günstige Essen somit wirklich sehr günstig bleibt.

"Ich versteh kein Wort..."

In Kauf nehmen muss man dafür, dass man zwischen zwei Küchen - und somit mitten im Geschehen - sitzt. Eine befindet sich am vorderen Ende, quasi im Schaufenster. Bloß dass „schauen“ vor lauter Dampf, kopfabwärtsbaumelnder Hühner (mit Kopf) und emsig wirbelnder Chinesen nicht möglich ist. Die andere befindet sich am Ende. Diese machte augenscheinlich die Vorarbeit, denn immer wieder wurden dampfende Kessel durch den kompletten Gästeraum nach vorne geschoben.

Papa und Micha bestellten das Gleiche wie am Vortag. Ich war besonders experimentierfreudig eingestellt und bestellte Cantoneese Noodles with Chicken und etwas von dem ich bis heute nicht weiß was es war (und leider auch nicht mehr wie es heißt) mit Meatballs (ich frage mich immer noch, wie ich auf diese x-tra dumme Idee kam).

Nach gefühlten zwei Minuten wurde das Essen auch schon aufgefahren. Die Cantoneese Noddles entpuppten sich, als diese chinesischen Nudelnester (von denen ich nie wusste, wie man sie richtig zubereitet), die scheinbar nur kurz frittiert wurden und somit ganz knackig waren - empfehlenswert.

Das andere war eine weiße, äußerst schleimige Substanz – möglicherweise verkochter Reis – mit fünf grünen Gemüsestängeln und den erwähnten Meatballs. Es schmeckte nach nichts, mit Sojasauce sogar akzeptabel – aber die Konsistenz machte es mir absolut unmöglich es zu essen: Etwa, wie drei Wochen nach Ablaufdatum alter Joghurt mit Uhu und Milchreis.

Von den Meatballs vermute ich bis heute, dass sie aus Küchenresten vom Boden zusammengesetzt worden waren...

Auf der Arbeit habe ich heute übrigens auch ganz experimentierfreudig etwas bestellt, dass es wahrscheinlich nur in den USA gibt: White Pizza – also Pizza nur halt ohne die Tomatengrundierung. Ein eher trockenes Erlebnis...

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